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Krankenkasse beklagt unkritischen Umgang mit Antibiotika


Risiko von Resistenzen steigt
Immer mehr Patienten fordern Verschreibung von Antibiotika

Von afp, dpa-afx
03.04.2018Lesedauer: 2 Min.
Tabletten in NahaufnahmeVergrößern des BildesAntibiotika: Vor allem jüngere Patienten glauben, durch Antibiotika kurieren sie schneller. (Quelle: HandmadePictures/getty-images-bilder)
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Die Krankenkasse DAK-Gesundheit hat einen unkritischen Umgang mit Antibiotika unter jungen Erwachsenen beklagt. Im vergangenen Jahr habe in dieser Altersgruppe fast jeder Zweite entsprechende Wirkstoffe verschrieben bekommen, berichtet die DAK in Hamburg unter Berufung auf eine von ihr in Auftrag gegebene Umfrage. In vielen Fällen seien die Verordnungen "fragwürdig".

So habe jeder fünfte Antibiotika-Nutzer eine Erkältung gehabt, bei der die Einnahme in der Regel unnötig sei. Ein Problem sei die Anspruchshaltung: So erwarteten beinahe drei Viertel (72 Prozent) in der Grippe- und Erkältungszeit von ihrem Arzt ein Antibiotika-Rezept, wenn ihre Beschwerden nicht besser würden.

Die Kasse verwies in diesem Zusammenhang auf Wissenslücken. So glaubte etwa jeder dritte Befragte, dass Antibiotika auch gegen Virusinfektionen helfen. Tatsächlich wirken sie nur gegen Bakterien, Grippe und Erkältung werden aber durch Viren ausgelöst. DAK-Vorstandschef Andreas Storm äußerte sich besorgt über das Risiko von Resistenzen. Notwendig sei ein "Bewusstseinswandel".

Antibiotika-Verbrauch weltweit gestiegen

Auch der weltweite Antibiotika-Verbrauch ist einer Hochrechnung zufolge in den vergangenen 15 Jahren um rund 65 Prozent gestiegen. Besonders in wirtschaftlich aufstrebenden Ländern sei die Zunahme "dramatisch", berichten Wissenschaftler um Eili Klein vom US-Forschungszentrum CDDEP (Center for Disease Dynamics, Economics & Policy).

Die Forscher hatten auf Basis von Verkaufsdaten den Verbrauch von Antibiotika in 76 Ländern zwischen 2000 und 2015 untersucht und daraus auf weltweite Trends geschlossen. Der Gesamtkonsum stieg demnach von 21,1 Milliarden definierten Tagesdosen (DDD) im Jahr 2000 auf 34,8 Milliarden 15 Jahre später. Dieser von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) statistische Wert wurde geschaffen, um mit einheitlichen Angaben auf den Verbrauch eines Wirkstoffes schließen zu können. Die vom Arzt empfohlene oder verschriebene Dosis kann davon abweichen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • AFP, dpa-AFX
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